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Hawaiian Huna - Heilung aus Hawaii

 

 

Die folgende  Zusammenfassung basiert zum großen Teil auf Texten von Serge Kahili King, dem wohl international bekanntesten hawaiianischen Kahuna / Schamanen.

 

 

Serge Kahili King on the Power Trail

Foto: Serge Kahili King on the Power Trail

 

Serge King hat die uralte hawaiianische Huna-Philosophie in sieben Prinzipien ganz knapp zusammengefaßt, deren Optimismus hohe geistige Anforderungen an westlich denkende Menschen stellt.

 

Alles ist ein Traum; die Welt ist, wie Du denkst, daß sie ist.

Es gibt keine Grenzen; Alles ist mit Allem Verbunden.

Energie folgt der Aufmerksamkeit.

Jetzt ist der Augenblick der Macht.

Liebe heißt: glücklich sein mit...

Alle Macht kommt von innen.

Effektivität ist das Maß der Wahrheit.

 

Die volle Tragweite dieses Denkens erweist sich bei der Anwendung der sieben Prinzipien auf ganz konkrete Probleme  einzelner Menschen, von Paaren, Organisationen oder auch auf gesellschaftliche/ politische Herausforderungen.

 

 

Das Wesen des Menschen - Herz, Verstand und Geist -

 

beschreibt Huna scheinbar ähnlich, in Wirklichkeit jedoch entscheidend anders als die westliche Psychologie/ Psychoanalyse.

 

• Ku: Es gibt einen Bewußtseinsaspekt, der indirekt und im Verborgenen tätig ist (das Unbewußte

• Lono: Es gibt einen Bewußtseinsaspekt, der offen und direkt arbeitet (das Bewußte),

• Kane: Es gibt einen Bewußtseinsaspekt, der über beide hinausgeht und sie doch in sich umfaßt (das Überbewußte)...

 

Es ist so, als bezeichnete man eine Papaya-Frucht mit den drei Aspekten Schale, Mark und Samen. Diese drei Teile bilden tatsächlich eine ganze Papaya, die aus einem Ursprung hervorging; doch aus praktischen Gründen ist es zuweilen angebracht, von Schale, Mark und Samen separat zu sprechen...

 

 

Der Herz-Aspekt: Ku

 

Die Hauptfunktion dieses Bewußtseinsaspektes ist das Gedächtnis. Dank des Ku können wir lernen und uns erinnern, Fertigkeiten und Gewohnheiten entwickeln, die Integrität des Körpers erhalten und einen Sinn unserer kontinuierlichen Identität bewahren. Das Ku entspricht weitgehend dem westlichen Begriff des Unbewußten, ist mit diesem jedoch nicht identisch.

 

Das Wichtigste, was man über die Erinnerungen wissen muß, ist die Tatsache, daß sie im Körper als Schwingungs- oder Bewegungsmuster gespeichert werden. Das genetische Gedächtnis existiert natürlich auf zellularer Ebene, doch Erfahrenes, Erlebtes und Erlerntes wird auf einer oder mehreren der vielen muskulären Ebenen gespeichert. Auf den richtigen Reiz hin - von innen oder außen, mental oder körperlich - kommt es zu einer Regung, und die Erinnerung wird freigegeben. Sie veranlaßt dann ein mentales, emotionales oder körperliches Verhalten. Wird die Regung behindert - etwa durch Spannung oder Streß -, ist auch die mit ihr verbundene Erinnerung blockiert. Dies gilt für das genetische und das angelernte Gedächtnis gleichermaßen...

 

Das Erb-Gedächtnis ist in jeder Zelle verankert, das Lerngedächtnis hingegen scheint in spezifischen Bereichen des Muskelgewebes gespeichert zu sein. Sein Speicherplatz steht anscheinend in Beziehung zu dem Teil des Körpers, der während des Lernprozesses aktiv oder energetisiert war. Wenn der Körperteil, in dem die Erinnerung gespeichert ist, in ein gewisses Maß von Spannung gerät, so wird die Erinnerung behindert oder sogar unzugänglich...

 

Wenn Muskelspannung gelöst wird, wird auch jegliche Erinnerung gelöst (wieder zugänglich), die in dem betreffenden Bereich gespeichert ist und durch die Spannung blockiert war; das weiß jeder, der viele Massagen gibt oder erhält. Es gibt viele Möglichkeiten, Spannung bewußt oder unbewußt zu erzeugen und zu lösen...

 

Ku, unser unterschwelliges Körperbewußtsein, unterscheidet nicht zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Für das Ku existiert nur die Gegenwart. Wenn Sie sich ein Erlebnis in Erinnerung rufen, lösen Sie in der Gegenwart physiologische Reaktionen aus, deren Intensität von der Lebendig-keit dessen abhängt, dessen Sie sich erinnern...

 

Eine positive Erinnerung kann Endorphine erzeugen, und eine schlimme Erinnerung kann Toxine hervorbringen, und zwar jetzt in der Gegenwart. Je länger Sie sich mit einer Erinnerung befassen, desto stärker ist offenbar ihre Wirkung auf die Gegenwart.

 

Erkunden der Erinnerung:

Nehmen Sie sich etwa fünfzehn Sekunden, um sich an ein unangenehmes Erlebnis zu erinnern, und achten Sie dabei genau auf Ihren Körper. Dann erinnern Sie sich etwa ebenso lang an ein sehr ange-nehmes Erlebnis, und achten Sie auch hierbei genau auf Ihren Körper.  Sie werden feststellen, daß Sie sich unter dem Einfluß der unangenehmen Erinnerung mehr oder weniger angespannt, beengt, niedergeschlagen und/oder unglücklich fühlen, während die angenehme Erinnerung Ihnen eher ein Gefühl von Leichtigkeit, Ausdehnung, Freiheit, Entspannung und/oder Glück vermittelt. Aus der Tat-sache, daß die beiden Erinnerungen Ihr Befinden im Hier und Jetzt beeinflußten, können Sie feststel-len, wie rasch dies geschah. Im einen Augenblick fühlten Sie sich schlecht, und im nächsten Moment fühlten Sie sich wohl. Dazu bedurfte es lediglich einer Richtungsänderung Ihrer Aufmerksamkeit. Eine Möglichkeit, Ihre Emotionen und Gesundheit im Griff zu haben ist also, selbst zu entscheiden, mit welchen Erinnerungen Sie sich befassen.

 

Erkunden der Imagination

Erinnern Sie sich etwa dreißig Sekunden lang an eine Szene aus einem Buch, das Sie gelesen haben, oder aus einem Tagtraum, der Ihnen lieb ist. Dann erinnern Sie sich ebenfalls etwa dreißig Se-kunden lang an Ihre Ferien oder eine Reise, die Sie unternommen haben. Versuchen Sie nun, außer acht zu lassen, inwiefern die beiden Erlebnisse sich nach Inhalt, Grad der Lebendigkeit oder Art der Aktivität unterscheiden, und treffen Sie keine Entscheidung darüber, welches von beiden real ist, son-dern prüfen Sie den Unterschied beider Erlebnisse als Erinnerungen. Sie stellen fest, daß beide Er-lebnisse als Erinnerungen gleich sind, es gibt keinen Unterschied. Sie können sich das eine Erlebnis ebenso leicht in den Sinn rufen wie das andere, und die Szene aus dem Buch oder der Tagtraum kann in der Gegenwart tatsächlich eine stärkere Wirkung auf Sie haben als die Erinnerung an »rea-les« Geschehen. Der springende Punkt ist also: Das Ku unterscheidet Erinnerungen nicht nach ihrer Quelle. Für das Ku sind jene Erinnerungen am realsten, die die größte sensorische Auswirkung haben.

 

Die Hauptfunktion des Ku ist Erinnerung, und seine Hauptmotivation ist Lust (engl. pleasure - als Gegenpol zum Schmerz auch im Sinne von Freude, Wohlbefinden; Anm. d. Hrsg.), genauer ausgedrückt: die Motivation des Ku geht vom Schmerz fort in Richtung Lust. All Ihrem gewohnheitsmäßigen - d.h. erinnerungsgestützten mentalen, emotionalen oder körperlichen - Verhalten liegt diese Motivation zugrunde. Deshalb tun Sie gewisse Dinge gerne und andere nicht, deshalb fallen Ihnen manche Dinge leichter als andere, und deshalb zaudern Sie zuweilen, obwohl etwas Wichtiges zu tun ist. Das Ku geht ganz von selbst auf das zu, was angenehm ist, und tut sein Bestes, um Schmerz zu vermeiden.

 

Wenn Sie eine »Zukunfts-Erinnerung« erschaffen - mit anderen Worten: Sie stellen sich vor, was geschehen wird, wenn Sie etwas Bestimmtes tun -, wird das Verhalten Ihres Ku weitgehend davon abhängen, ob diese »Erinnerung« mit der Erwartung von Schmerz oder Lust verbunden ist.

 

 

Der Verstandes-Aspekt: Lono

 

Das Lono ist jener Teil, der sich innerer und äußerer Einflüsse bewußt ist: Erinnerungen, Gedanken, Ideen, Phantasien, Intuitionen, Gedankenblitze, aber auch Sinneswahrnehmungen wie Sehen, Hören, Tasten, Schmecken, Riechen, von Empfindungen von Tiefe, Bewegung, Druck, Zeit und Anderem. Das Lono steht sozusagen an der Grenze zwischen den inneren und äußeren Welten. Seine Haupt-funktion ist das Planen. Da zum Prozeß des Planens Dinge wie Aufmerksamkeit, Absicht, Wahl und Deutung gehören, werde ich einen Punkt nach dem anderen einschließlich etwaiger Überschneidungen besprechen. Zu den Entscheidungen, die das Lono zu treffen hat, gehört oft, worauf es die Aufmerksamkeit richten soll. Es gibt jeden Augenblick so viele Dinge, derer man gewahr sein könnte, daß einen der Versuch, sie alle bewußt aufzunehmen, bald mit völliger Handlungsunfähigkeit lähmen würde. Totales Gewahrsein setzt Untätigkeit voraus, weil Tätigkeit Auswahl und damit Ausschluß ver-langt. Irgendein Ding zu tun bedeutet, viele andere Dinge nicht zu tun.

 

Das Gewahrsein für ein Ding zu steigern bedeutet, das Gewahrsein für eine Vielzahl anderer Dinge einzuschränken. Es gehört also zu Lonos Aufgaben, Entscheidungen zu treffen, die zu selektivem Gewahrsein führen, um die Fertigkeit oder Leistungsfähigkeit des Individuums zu steigern. Mit anderen Worten, Ihr Lono entscheidet, was aktuell wichtig ist und was nicht, und Ihre Aufmerksamkeit folgt dann dieser Wahl. Die meisten solcher Entscheidungen basieren auf dem Erinnerungsmuster des Ku von Schmerz und Lust, aber Lono kann eine Vielzahl weiterer Kriterien zur Zumessung von Wichtigkeit besitzen, die auf anderen Arten von Entscheidungen beruhen. Wenn nach Lonos Maßgabe die Aufmerksamkeit auf etwas konzentriert wird, kann Ihr Blickwinkel eng oder weit sein je nachdem, wieviel von dem möglichen Gewahrsein von Lono für wichtig erachtet wird.

 

Erkunden des Gewahrseins

Wählen Sie einen kleinen Gegenstand, etwa drei Meter oder mehr von Ihnen entfernt, den Sie betrachten. Während Sie Ihre Aufmerksamkeit auf den Gegenstand gerichtet halten, gestatten Sie Ihrem Gewahrsein, sich um ihn herum auszudehnen und auch andere Gegenstände darüber, darunter oder daneben aufzunehmen. Blicken Sie den ersten Gegenstand genauer an und befassen Sie sich mit einem Detail seines Aussehens.

 

In diesem Fall wurde die Wichtigkeit durch die Richtungen des Experimentes selbst bestimmt. Als Sie Ihre Aufmerksamkeit zunächst auf den gewählten Gegenstand richteten, trat fast alles andere in Ihrer Wahrnehmung in den Hintergrund. Dann erweiterten Sie Ihren Blickwinkel und dehnten Ihr Wahrnehmungsfeld aus. Als schließlich Ihre Aufmerksamkeit auf ein Detail des ersten Gegenstandes gerichtet war, blendete Ihr Gewahrsein fast alles andere wieder aus. Dieses Experiment illustriert auf einfache Weise, was es bedeutet, einem Objekt Ihrer Wahrnehmung Bedeutung zuzumessen, und wie flexibel die Aufmerksamkeit ist...

 

Ich sagte bereits, daß die Hauptmotivation von Ku die Lust ist; das erklärt einen großen Teil des menschlichen Verhaltens. Ein noch grösserer Teil lässt sich aus der Hauptmotivation Lonos erklären, der Ordnung. Ordnung bedeutet nicht zwangsläufig Ordentlichkeit, auch wenn so manches Lono es auf diese Weise deuten mag. Vielmehr geht es um Regeln, Kategorien und Verstehen. Das menschliche Lono liebt eben einfach die Logik, selbst wenn sich die Logik auf törichte Annahmen stützt, und es liebt Erklärungen, solange sie auf Ku-Erinnerung und Motivation basieren, oder wenn sie Unordnung zur Ordnung führen. Manche Menschen verbringen ihr ganzes Leben damit, Pflanzen zu klassifizieren - und das ist in Ordnung so, wenn es ihnen Freude bereitet. Aber die Natur ist nicht wirklich aufgeteilt nach Gattungen, Familien und Arten. Das sind lediglich Kategorien, die das menschliche Lono erfand, um eine gewisse Ordnung in die überwältigende Vielfalt der Natur einzuführen...

 

Das Hauptwerkzeug Lonos ist die Imagination. Da das Lono der einzige Teil von Ihnen ist, der Ihrer unmittelbaren Kontrolle untersteht, spielt die Entwicklung dieser Fähigkeit der Imagination eine überaus wichtige Rolle für den Stadt-Schamanen. Durch Ihre Imagination nämlich beeinflussen und lenken Sie Ihre Aspekte und die Welt um sich.

Immagination und Meditation als praktische Werkzeuge sind ganz zentral im Huna-Healing.

Bei einem Seminarabend im Oktober 2007 hat Serge Kahili King

drei, auch für Einsteiger wunderbare Meditationen erstmals präsentiert, die wir aufgezeichnet haben und hier      zugänglich machen.

 

Der Geist-Aspekt: Kane

 

Das Kane ist als ein "Quelle"-Aspekt zu verstehen, eine rein geistige Essenz, die unser körperlich orientiertes Wesen in die Wirklichkeit manifestiert oder projiziert. Sie können es auch als Seele oder Überseele bezeichnen, sofern Sie damit nicht die Vorstellung verknüpfen, es handele sich um etwas, das verloren gehen oder von Ihnen getrennt werden kann. Aus diesem Grunde wird das Kane oft als Gottselbst oder Höheres Selbst bezeichnet, gleichwohl stammt es aus einer noch grösseren Quelle, die man Gott nennen oder auch mit einem anderen Namen Ihrer Wahl bezeichnen darf. In der hawaii-anischen Tradition wird es oft aumakua genannt und kann symbolisch in Zusammenhang mit den Vorfahren oder Grosseltern gebracht werden.

 

Die Hauptfunktion des Kane ist Kreativität in Form mentalen und körperlichen Erlebens. Einfacher ausgedrückt, erzeugt das Lono ein Muster, indem es entscheidet, daß etwas wahr ist; Ku erinnert sich an das Muster, und Kane gebraucht das Muster, um Erleben zu manifestieren. Gleichzeitig gibt Kane ständig Inspiration, um das Muster, zu verbessern, denn seine Hauptmotivation ist Harmonie. Solche Inspiration kann auf mentalem Wege geschehen, etwa in der Meditation, oder sie kommt im Äußeren in Form von Vorzeichen oder Omen, etwa in der Formation des Vogelfluges oder der Bewegung von Tieren oder Wolken - in modernen Zeiten vielleicht auch im Inhalt einer Konversation, einem Buch oder sogar einer Fernsehsendung. Wie auch immer Inspiration erfolgt, soll die Motivation dem ganzen Selbst helfen, seine Muster harmonischer mit anderen in der Gemeinschaft und Umwelt zusammenzufügen.

 

Kane greift nie in Ihr Erleben ein, solange nicht die Gefahr besteht, daß Sie von Ihrem Lebensweg abweichen. Doch dies ist nicht das gleiche wie Vorbestimmung. Vielmehr geht es darum, daß Sie als Kane beschlossen haben, im Laufe dieses Lebens gewisse Dinge zu erreichen, und das werden Sie auch tun. Schreiend und um sich tretend, oder lachend und tanzend: Sie werden Ihre Mission erfüllen...

 

Das Hauptwerkzeug des Kane ist Energie. Das Universum besteht aus Energie, und es ist Energie, was die Träume des Lebens nährt, erhält und verändert. Die Imagination des Lono lenkt die Energie, und die Wahrnehmung des Ku läßt uns ihre Auswirkungen erleben.

 

Erkunden der geistigen Verbundenheit

Sitzen Sie bequem und schließen Sie die Augen; atmen Sie einige Male tief ein und seien Sie sich Ihres Körpers bewußt. Nun stellen Sie sich etwas vor, das an Schönheit nicht zu übertreffen ist. Dies kann etwas aus Ihrer Erinnerung sein, etwas, das Sie gesehen oder über das Sie gelesen haben, oder etwas, das Sie sich gerade jetzt erst ersinnen. Denken Sie einfach ganz intensiv daran. Nach wenigen Augenblicken spüren Sie so etwas wie Entspannung, Lust oder Energie. Das ist Ihr Ku, das Ihnen mitteilt, daß Sie nun in direkter, bewußter Verbindung mit Ihrem Kane sind. Dies ist auch eine gute Gelegenheit für die bewußte Kommunikation. Einer der besten Wege zur direkten Kommunikation mit Ihrem Kane ist, "danke" zu sagen. Danke für die guten Dinge, die da sind, und für das Gute, das noch kommt. Nehmen Sie sich einige Augenblicke Zeit, gehen Sie so weit in Einzelheiten, wie es Ihnen gefällt, und schließen Sie miteinem Satz, der für Sie einen Abschluß und positive Erwartung andeutet - »So sei es«, »Amen« oder auf hawaiianisch: »amama«.

(Passagen aus: Dr. Serge Kahili King, Der Stadtschamane, Verlag Alf Lüchow, S. 31-48)

 

 

Die sieben Talente des Schamanen

 

Die sieben schamanischen Talente basieren einfach auf den sieben (s.o.) Prinzipien. Sie sind weniger spezifische Techniken als zu entfaltende essentielle Fertigkeiten.

 

1. Sehen  -  IKE  -  »Die Welt ist, wofür Sie sie halten«

Das ist die Fähigkeit, in der Welt zu wirken aus der Perspektive der Prinzipien: Dinge aus jener Sicht zu »sehen« anstatt auf gewöhnliche Weise. Wir nennen dies oft, »auf der zweiten Ebene« zu operieren (ike papalua) statt auf der ersten (ike papakahi). Beim Denken der ersten Ebene, der »gewöhnlichen« Wirklichkeit der meisten Menschen, ist die Welt unabhängig von Ihrem Denken. Alles ist getrennt, Energie fließt nur durch physische Kanäle, die Vergangenheit besitzt mehr Macht als die Gegenwart, zu lieben heißt, unglücklich sein zu riskieren, Macht ist im Äußeren, und Effektivität ist eine Frage von Genialität, Lohn, Kraft oder Glück. Auf der zweiten Ebene zu wirken in einer Welt, die hauptsächlich auf der ersten Ebene besteht, ist nicht einfach, aber es ist der Schlüssel zum Erfolg ei-nes Schamanen. Zur besonderen Herausforderung wird es dadurch, daß Sie sich auch der ersten Ebene bewußt bleiben müssen, um mit anderen, die auf ihr operieren, kommunizieren zu können.

IKE ist das Grundprinzip des Huna. Es bedeutet, daß wir unsere persönliche Realitätserfahrung selbst gestalten - durch unseren Glauben, unsere Erwartungen, Einstellungen, Wünsche, Ängste, Urteile, Gefühle, sowie unsere sinnvollen oder sinnlosen Gedanken und Handlungen. Dieses Prinzip beinhaltet gleichzeitig die Vorstellung, daß wir die Welt verändern können, indem wir unser Denken verändern.

 

2. Klären - KALA - »Es gibt keine Grenzen«

Zwischen uns und unserem Körper, zwischen uns und anderen, zwischen uns und der Welt, zwischen uns und Gott gibt es keine wirkliche Grenze. Alle Unterschiede, die in irgend welchen Diskussionen gemacht werden, sind funktional und sachdienlich. Trennungen sind lediglich nützliche Illusionen.

Dieses Prinzip bedeutet gleichzeitig, daß es ein unbegrenztes Potential für den schöpferischen Geist gibt. In der einen oder anderen Form können wir alles, was wir uns vorstellen können, auch verwirklichen.

Um die größte Wirkung zu erzielen, gilt es, das beste zur Verfügung stehende Mittel zu gebrauchen, um die Verbindungen klar zu halten zwischen allen Aspekten Ihres Wesens und dem Universum, das Sie umgibt - zumeist durch konsequentes Loslassen von gedanklichem Streß und körperlicher Spannung ebenso wie durch die Besinnung darauf, sich andere Aspekte Ihrer selbst und der Welt bewußt zu machen.

 

3. Konzentrieren - MAKIA - »Energie folgt der Aufmerksamkeit«

Die Gedanken und Gefühle, die wir - bewußt oder unbewußt - in uns bewegen, legen den Keim, aus dem eine Erfahrungswelt erwächst, die eben diesen Gedanken und Gefühlen am ehesten entspricht. Gelenkte Aufmerksamkeit ist der Kanal für den Fluß der biologischen wie der kosmischen Energie.

Hier geht es um die Fertigkeit, Ihre Absichten, Zielsetzungen und Bestimmungen im Auge zu behal-ten, das heißt, sich häufig auf die Motivation hinter Ihrem Tun zu besinnen. Dies hilft Ihnen, ein hohes Maß an Effizienz und ein geringes Maß an Frustration zu erreichen.

 

4. Präsent sein - MANAWA - »jetzt ist der Augenblick der Macht«

Wir sind weder durch irgendwelche Erfahrungen aus der Vergangenheit gebunden, noch durch ir-gendeine Vorstellung von der Zukunft. Wir haben die Macht, die Beschränkungen unserer Überzeugungen in der Gegenwart zu überwinden und bewußt an einer Zukunft unserer Wahl zu bauen. Indem wir unsere Überzeugungen ändern, verändern wir unsere Erlebniswelt. Es gibt keine wirkliche Macht in der Welt außerhalb unserer selbst, denn Gott ist in jedem von uns. Das Maß unserer Freiheit wird durch diese Erkenntnis und das entsprechende Handeln bestimmt.

Es ist wichtig, soviel wie möglich im gegenwärtigen Augenblick zu bleiben, besonders wenn Sie mit Angelegenheiten des gegenwärtigen Augenblicks zu tun haben. Aus leidvoller Erfahrung habe ich gelernt, daß Menschen, zu denen ich spreche, ein Absinken meiner Energie spüren können, sobald ich meine Gedanken wandern lasse. Da sie aber nicht wissen, was geschieht, deuten sie es als Distanziertheit oder Abweisung meinerseits.

 

5. Segnen - ALOHA - »Lieben heißt, glücklich zu sein mit ... «

Das Universum existiert aus Liebe in seinen beiden Aspekten des Seins und des Werdens. Menschen existieren aus Liebe, selbst wenn sie es manchmal nicht wahrhaben wollen. Wenn sie sich zur Liebe bekennen, sind sie glücklich, so wie sie sind und glücklich darüber, auf diesem Weg noch weiter fort-schreiten zu können. Im Huna ist es die Liebe, die dafür sorgt, daß im Leben Glück einkehrt. Liebe ist nicht bloß eine Nebenwirkung. Alles funktioniert besser, ist besser, wenn man diesem Prinzip bewußt folgt. Aus praktischen Gründen ist die Liebe die einzige Ethik, die man im Huna noch braucht.

Zu segnen heißt, tatsächliches oder potentielles Gutes durch Wort, Bild oder Tat zu bekräftigen. Wenn Sie Schönheit anerkennen, Geschicklichkeit bewundern oder Freundlichkeit schützen, dann geben Sie einen Segen. Der Schamane segnet darüber hinaus auch Potential, das heißt Mögliches. »Mögest du eine sichere Reise haben,« - »ich wünsche dir Erfolg bei deinem Beginnen,« - »Möge der Wind für dich immer von hinten kommen«, sind Beispiele dieser Art zu segnen. Denken Sie daran, daß telepathische - gedankliche - Segnungen ebenfalls effektiv sein können.

 

6. Ermächtigen - MANA - »Alle Macht kommt von innen«

Wie erwähnt, gibt es keine Macht von außerhalb, denn die Macht Gottes oder des Universums wirkt in jedem von uns. Wir sind der aktive Kanal für diese Macht. Wo wir hingehen und was wir entscheiden, bestimmt, wohin diese Macht sich richtet. Kein anderer kann Macht über uns ausüben, wenn wir es ihm oder ihr nicht gestatten.

Wenn wir etwas oder jemandem irgendeine Macht zusprechen, ermächtigen wir es oder ihn. Menschen, die gewissen Kristallen bestimmte Kräfte nachsagen, ermächtigen sie, und solange sie die Ermächtigung aufrechterhalten, werden ihnen die Steine größeren Nutzen bringen. Eine andere Methode der Ermächtigung ist, nichtmenschlichen Wesenheiten oder Gegenständen menschliche Eigenschaften zuzusprechen, sie zu personifizieren. Ich ermächtige beispielsweise meinen Computer, Jonathan, und ich habe eine bessere Beziehung zu ihm.

Die Möglichkeit des Ermächtigens trägt auch die Möglichkeit des Entmachtens in sich. Krieger-Schamanen zum Beispiel neigen dazu, Böses mit Macht zu bedenken, indem sie es personifizieren, damit sie lernen können, es zu besiegen. Abenteuer-Schamanen dagegen werden eher das Böse entmachten, indem sie es de-personifizieren, so daß sie lernen können, es in die Harmonie zu führen. Man kann letztlich alles ermächtigen oder entmachten: Menschen, Orte, Dinge, die Vergangenheit, die Zukunft und alles ohne Ende.

 

7. Traumweben - PONO - »Wirksamkeit ist das Maß der Wahrheit«

In einem unendlichen Universum, wie es im Huna vorausgesetzt wird, kann es keine absolute Wahrheit geben. Statt dessen muß es eine effektive Wahrheit auf jeder individuellen Bewußtseinsebene geben. Dieses Prinzip ist rein praktischer Natur, denn es erlaubt, Informationen auf die zweckmäßigste Weise zu ordnen und entsprechend zu handeln, damit angebliche »Fakten« der Effektivität nicht den Weg versperren. Jede Organisation und jedes Wissenssystem wird praktisch, nicht faktisch, gesehen, denn eine andere Organisationsform des selben Wissens kann ebenso gültig sein - für andere Zwecke.

Ebensogut könnte man sagen, daß alle Systeme beliebig sind.

Machen Sie also Gebrauch von dem, was funktioniert.

Als ein Traumweber webt der Schamane Träume für sich selbst und hilft anderen, Gleiches zu tun. Diesen Vorgang bezeichnet man auch als »schamanisches Heilen«. Ein erstklassiger Masseur gebraucht seine Hände als Werkzeuge, um den physischen Körper zu heilen. Ein Schamanen-Masseur gebraucht den physischen Körper als ein Werkzeug, um einen neuen Traum zu weben und den Geist zu heilen. Es mag äußerlich gleich aussehen, aber das ist es nicht. Das Traumweben ist keine Frage einer Technik. Es geht darum, die Einstellung eines Heilers zu haben und heilende Handlungen vorzunehmen, mental oder physisch, in jeder Situation, die Ihnen begegnet. Dies zumindest ist das Ziel.

(Passagen aus Der Stadtschamane, S. 77 f.)

 

 

Huna-Healing

 

Die Vielfalt praktischer (Selbst?)Heilungsmethoden des Huna-Healing ist so groß, daß wir nur jedem Menschen empfehlen können, sich einmal näher damit zu beschäftigen, v.a. wenn Sie therapeutisch tätig sind und mit Ihren bisherigen Methoden hier und da an Grenzen stoßen, besser: zu stoßen scheinen.

Die Methoden des Huna-Healing sind aber auch sehr gut für Laien geeignet, die im Wege der Selbsthilfe ihre seelischen oder Gesundheits-Probleme bearbeiten möchten.

Beispielhaft wollen wir Ihnen nachfolgend nur wenige der vielen Methoden vorstellen, die als einfache Alltagsübung ebenso gut geeignet sind, wie zum differenzierten Einsatz in therapeutischen Situationen.

 

Piko Piko - Atmung zur Entspannung und bei Schmerzen

"Piko" heißt auf Hawaiianisch "Spitze" oder auch "Punkt". Bei dieser einfachen, jedoch höchst wirksamen Atemtechnik wird - wie der Name schon ahnen läßt - auf Punkt zu Punkt geatmet:

«Zunächst setzen wir uns bequem hin, lockern etwas unseren Körper und atmen nach und nach etwas tiefer und langsamer.

Folgen Sie dem ruhigen Ein? und Ausströmen des Atems durch die Nase, durch den Hals und die Bronchien, und genießen Sie die Ruhe.

Atmen Sie nun mehrfach (in Ihrer Vorstellung) durch das Scheitel?Chakra ein und durch den Nabel aus.

Atmen Sie mehrfach durch den Nabel ein und durch die Fußsolen (die fest auf dem Boden stehen) aus

Falls Sie an einer bestimmten Körperstelle einen Schmerz oder eine Verspannung haben: atmen Sie durch den Nabel (oder durch den Scheitel) ein und durch die verspannte/schmerzhafte Stelle aus - so lange, bis sich Entspannung einstellt. Jede kleinste Entspannung heißen Sie freudig als Fortschritt willkommen.

Jedes Piko Piko schließen Sie ab, indem Sie ganz ruhig durch den Nabel ein- und ausatmen.

Wenn Sie möchten, können Sie diese Atmung von Punkt zu Punkt = Piko Piko beliebig lange fortsetzen oder beliebig oft wiederholen.

Sie können Piko Piko jedoch auch einfach als kurzen Einstieg in die Entspannung vor Meditations- oder Konzentrationsübungen verwenden.

Sie werden bald feststellen, daß Piko Piko eine kleine Übung mit großen Wirkungen werden kann.

 

Makaku - kreative Imagination

Stelle dir ein Symbol vor das für etwas steht, was du verändern willst, verändere dann das Symbol, bis es darstellt, was du möchtest. "

(Serge Kahili King: Der HUNA-Prozess. Wie man Huna praktiziert, S. 6. Skript 1998)

 

Serge Kahili King beschreibt Makaku erstmalig sehr ausführlich in seinem Buch „Schamanische Kräfte und Sinne ...“, Verlag Alf Lüchow (2008):

„Bitten Sie Ihr Ku (= Leibsinn), ein Symbol eines in der äußeren

Welt existierenden Zustandes oder einer Situation zu erschaffen,

das von den Augen Ihres Lono (= bewusster Teil unserer Seele) wahrgenommen werden kann.

Ich versuche zum Beispiel gerade, ein Haus zu verkaufen. Als ich

meinen Leibsinn bat, ein Symbol auf den Fußboden des Arbeits-

zimmers zu projizieren, in dem ich dies tippe, "sah" ich ein Haus

von etwa 60 Zentimeter Höhe, das in schwarze Ketten gebunden

war. Ich kann erraten, was dies bedeutet, aber ich brauche es nicht

zu wissen. Ich stellte mir einen Schweißbrenner mit grüner Flamme

vor - Grün ist für mich ein Symbol der Liebe -, und zertrennte die

Ketten. Als diese zu Boden fielen, verwandelten sie sich in Dünger

für die Landschaft, und das Haus begann, freudig zu erglühen.

Schließlich erschien über dem Haus eine kleine Laufschrift, die

"Neuer Eigentümer" lautete. Jetzt warte ich einfach darauf, dass

mein Makler mich anruft. Wenn er sich nicht bald meldet, werde

ich eben weitere Symbole erschaffen. ...

Der simpelste Weg zum Symbol ist dieser:

Denken Sie an einen Zustand oder eine Situation, bitten Sie darum, dass ein Symbol vor Ihrem inneren Auge erscheint, und verändern Sie es wie oben beschrieben.“ (S.163f)

Die Wirksamkeit der Veränderung des Symbols oder der symbolischen Szene wird umso größer sein, je vorsichtiger und langsamer Du die Veränderung vornimmst. Dadurch nimmst Du Rücksicht auf die – oft eingeschränkten – Veränderungsmöglichkeiten, welche Dein Ku jetzt gerade „mitzumachen“ bereit ist.

Bei kleinen, schrittchenweisen Veränderungen hast Du auch wesentlich bessere Chancen, immer wieder in Dich hineinzufühlen: Fühlt sich der Körper durch den jüngsten Veränderungsschritt besser – dann tust Du den nächsten, oder fühlt sich Dein Körper eher weniger gut – dann gehst Du den letzten Veränderungs-Schritt zurück und probierst stattdessen eine andere kleine Veränderung aus.

Vermeide es möglichst, Dir die Veränderungsschritte strategisch oder Kopfmäßig auszudenken – lass Dir die Veränderungen lieber spontan einfallen. Dein Ku wird Dir dabei behilflich sein, wenn Du behutsam arbeitest.

Die gezielte Arbeit mit den inneren Bildern wirkt sich ganz oft sofort positiv aus, denn das Unbewusste speichert alle Informationen als Bilder und Symbole ab. Falls du für ein Thema ein Bild bekommst, das dir gefällt, dann lenke deine Energie darauf und mach es in kleinen Schrittchen noch besser!

 

Ka'ao - kreatives Erfinden von Geschichten

Erfinde zu drei verschiedenen Symbolen, die du ziehst, eine Geschichte und höre ihre Botschaft, z.B. wie du noch effektiver oder freudvoller deinen Lebenssinn verwirklichen kannst.

(Serge Kahili King: Der HUNA?Prozess. Wie man Huna praktiziert, S.14. Skript 1998.)

 

Kahi Loa

Bei dieser Therapiemethode von Serge King behandeln wir eine andere Person mit Hilfe der Elemente, die sich beide in den lebhaftesten Farben vorstellen - in 7 Schritten. Dabei gehen wir immer vom Kopf des Partners aus über den Hals, die Schultern etc. bis zu den Füssen in insgesamt 7 Durchgängen.

1. Feuer: Hitze. Haut "kratzen"

2. Wasser: Fliessen. Haut mit Strömen und Wirbeln waschen

3. Wind: Brisen und Böen oder Duft. Zufächeln, in der Aura arbeiten

4. Stein: Strahlung von Kraftort zum wunden Punkt

5. Pflanze: Haut mit Blättern oder Wurzeln abstreichen

6. Tiere: ein Tier vorstellen, das die Haut drückt, streckt, beklopft, beisst...

7. Mensch: stelle dir vor, wie du von einem sehr geliebten Mensch berührt wirst. Gelenke und Kraftpunkte und ein letztes Nach-unten-Streichen

(Serge Kahili King: Der HUNA?Prozess. Wie man Huna praktiziert)

 

Liebeslicht La'a kea

La'a kea ist ein hawaiianischer Ausdruck und bedeutet "heiliges Licht". Es bezieht sich auf die guten Dinge, die das Tageslicht repräsentiert: zum Beispiel Sonnenschein, Wissen und Glück. In der schamanischen Praxis steht es auch für eine von Sonnenschein, Wissen und Glück erfüllte Aura. Die Technik an sich ähnelt der Methode des weißen Lichts, nur daß der Einsatz der Heilung und Harmonisierung gilt. Um den Unterschied deutlicher hervorzuheben, werden wir hier vom Liebeslicht sprechen.

Nehmen Sie die Verbindung auf zu der Kraft in Ihrem Innern, und stellen Sie sich vor, daß Sie umgeben und erfüllt sind von dem Liebeslicht. Diesen Teil nennen wir »das Anschalten des Lichts«. Doch stören Sie sich nicht an dem Wort Licht. Sie können sich auch Farben, Klänge und Empfindungen vorstellen, wenn Sie mögen. Mein eigenes Liebeslicht ist in der Regel voller Farben, Symbole, Muster, Musik und sanften Wahrnehmungen oder einem Kribbeln, je nachdem, welche Wirkung ich erzielen will. Beim Einschalten des Lichts kommt es auch zur »Aufladung des Lichts« durch Erzeugung einer positiven Emotion. Hierzu genügt der Gedanke an etwas Schönes, oder aber auch eine stärkere Emotion.

Die drei Grundannahmen zu dieser Übung sind: Das Liebeslicht existiert. Es breitet sich aus oder strahlt überall dorthin, wohin Sie Ihre Aufmerksamkeit richten. Es wird Ihren Anweisungen folgen.

 

Doch nun einige praktische Empfehlungen:

1. Beginnen Sie jeden Tag mit dem Einschalten des Liebeslichts, und dehnen Sie es in ihre unmittelbare Umgebung aus. Sprechen Sie zu dem Liebeslicht - alles ist lebendig, bewußt und gibt Antwort -, und geben Sie ihm, gedanklich oder laut, die Anweisung: »Harmonisiere diesen Ort.«

2. Setzen Sie das Liebeslicht während des ganzen Tages bei verschiedenen Menschen, Orten und Situationen auf die gleiche Weise ein.

3. Jedesmal, wenn Sie körperliche oder emotionale Spannung erleiden, schalten Sie das Liebeslicht an und sagen Sie: »Harmonisiere die Energien, die um mich sind.«

4. Wenn Sie eine schwierige Beziehung mit jemand haben, so dehnen Sie das Liebeslicht auch über jenen Menschen aus (ganz gleich, wo er sich aufhält), und sagen »Harmonisiere die Energien zwischen uns«, oder »Harmonisiere unsere Felder.«

5. Wenn Sie Familie, Freunde oder Besitz schützen wollen, so stellen Sie sich vor, wie sie vom Liebeslicht umgeben sind, und sagen Sie zu diesem: »Bewahre diese (Person, Örtlichkeit oder Sache) in Frieden und Harmonie.«

6. Wenn Sie das Liebeslicht zur Heilbehandlung auf Distanz einsetzen wollen, üben Sie zunächst, sich selbst mit dem Licht in verschiedenen Farben (oder Symbolen für die Farben) zu umgeben, wobei Sie jede mit einer anderen Anweisung ansprechen. Wenn Sie bereits eine Farbenreihe gebrauchen, die Ihnen zusagt, so bleiben Sie dabei; wir verwenden die folgenden Farben:

 

Weiß/farblos - »Erhelle!« (beim Heilen zur Vertiefung der Selbsterkenntnis und Stärkung der Verbindung mit dem Höheren Selbst - oder wenn keine andere Farbe angebracht scheint)

Rot/rosa - »Klar!« (zur Beseitigung mentaler und physischer Spannung und Begrenzungen; gut zur Intensivierung des Austauschs in der Gruppe)

Orange/Pfirsich - »Konzentriere!« (zur Sammlung von Aufmerksamkeit und Energie)

Gelb - »Sammle dich!« (zur Linderung von Sorgen, Groll und Schuldgefühlen, zur Ausschaltung von Verzögerungen, zur Steigerung der Ausdauer und zur Anregung der Freude am gegenwärtigen Augenblick)

Grün - »Segne!« (zum Aufbau von Selbstwertgefühl, Achtung, Freundschaft, Liebe und Glück)

Blau - »Ermächtige!« (zur Steigerung von geistiger und körperlicher Stärke, Selbstvertrauen und innerer Autorität)

Violett - »Stehe bei!« (zur Verankerung geistiger und körperlicher Harmonie, zur Einstimmung auf Bestimmung und Gedeihen, zur Ausrichtung auf gemeinsame Ziele)

 

Darüber hinaus können Sie bei Bedarf auch Schwarz verwenden (»Nimm auf!«), um Negativität zu absorbieren und umzuwandeln. Grau (»Neutralisiere!«) kann gebraucht werden, um jede Art von Überschuß auszugleichen, und ein Regenbogen ist eine Alternative für Weiß.

Nachdem Sie mit den Farben an sich selbst geübt und ein Gespür für sie entwickelt haben, dürfen Sie sie auch bei anderen Menschen, Orten und Dingen nutzen, für die Sie sich einsetzen, wie Punkt 5. oben angegeben.

 

Traumveränderung

Zu den effektivsten Methoden der Traumarbeit gehört die Veränderung Ihrer nächtlichen Träume mit Hilfe Ihrer Imagination. Träume sind reale Erlebnisse in einer anderen Dimension, aber wie alle realen Erlebnisse sind sie die Auswirkungen von Glaubensstrukturen oder Gewohnheitsmustern. In dieser Hinsicht sind sie wie Sprachen, die ebenfalls auf Strukturen und Mustern beruhen. Selbst mit der flexibelsten grammatikalischen Struktur und einem überreichen Wortschatz kann eine Sprache nur das ausdrücken, was der menschliche Geist zu sagen hat, der sie hervorbringt. So können auch die inne-ren und äußeren Traumwelten nur das zum Ausdruck bringen, was der menschliche Geist denkt, der sie hervorbringt. Wie eine Veränderung im Sprachlichen durch eine Wandlung der Ausdrucksweise das Denken und damit auch das Erleben verändern kann, so vermag eine Veränderung in der Traumszenerie alle Traumerlebnisse zu wandeln, die dem gleichen menschlichen Geist entspringen.

Praktisch ausgedrückt, bedeutet dies: Wenn Sie einen Traum verändern, verwandeln Sie auch die Struktur der Muster, die ihn hervorriefen - und damit automatisch jeden weiteren Traum, der aus den gleichen Mustern hervorging. Sie können die Außenwelt heilen, indem Sie die Innenwelt heilen.

 

Es ist zwar - genügend starke Motivation vorausgesetzt - möglich, zu lernen, wie man mitten in einem Traum aufwacht, aber es dies doch nicht notwendig, um die Vorteile des Traum-Veränderns zu erreichen. Erinnerungen nämlich bergen die gleichen Muster wie der ursprüngliche Traum, die überdies modifiziert sind durch jegliche Veränderungen im Denken, die seit der Zeit des Traumes eingetreten sind. Zum Zwecke der Heilung ist das Verändern der Erinnerung an den Traum ebenso gut wie der Eingriff in den momentanen Traum.

 

Es gibt drei Methoden, einen Traum zu verändern (oder die Erinnerung eines Traumes):

a) durch Verändern Ihrer Reaktion in dem Traum;

b) durch Zulassen, daß der Traum weitergeht;

c) durch Verändern der Handlung oder Ereignisse im Traum.

Jede dieser Techniken ist sehr hilfreich bei wiederkehrenden oder einzelnen Träumen, die durch Angst, Wut, Verletzung oder Enttäuschung charakterisiert sind. ...

Ihre Reaktionen im Traum zu verändern, setzt die bewußte Entscheidung voraus, auf das Traumgeschehen anders zu antworten.

 

Eine Seminarteilnehmerin erzählte von einem wiederkehrenden Traum, in dem sie von einem feuerspeienden Drachen verfolgt wurde. Im ursprünglichen Traum rannte sie "wie in Zeitlupe" davon, und der Drache war immer kurz davor, sich auf sie zu stürzen; in diesem Augenblick pflegte sie aufzuwachen. In der Gruppe nun richtete die Träumerin ihre Aufmerksamkeit auf einen Augenblick kurz vor dem bekannten Punkt, an dem sie sonst erwachte. Sie stellte sich vor, wie sie stehenblieb, sich umdrehte und rief: "Warum verfolgst du mich?" Zu ihrer Überraschung blieb auch der Drache stehen, blickte sie verwirrt an und antwortete: "Ich verfolge dich nicht, ich folge dir!" Dieser Eingriff bewirkte, daß sie in ihrem Leben fortan weniger Angst und mehr Selbstvertrauen hatte.

 

Zuzulassen, daß der Traum weitergeht, verlangt, daß man sich einen Traum in Erinnerung ruft und die Aufmerksamkeit bewußt über den üblichen Aufwachpunkt hinaus konzentriert. Für manche Träu-me eignet sich diese Technik besser als für andere, aber wenn man diese Veränderungstechnik lange genug verfolgt, wird es immer zu einer positiven Auflösung kommen.

 

Ein Seminarteilnehmer berichtet von einem wiederkehrenden Traum, in dem er in ein Parkhaus fuhr, wo bereits ein anderes Auto auf ihn wartete (das seine Mutter fuhr, wie er bei der Traumdeutung herausfand). Beide Wagen rasten die spiralförmig angelegten Rampen bis zum obersten Stockwerk hinauf, wo das Fahrzeug seiner Mutter stehenblieb, sein eigenes jedoch über den Rand hinaus ins Freie schoß. An diesem Punkt pflegte der Träumer angsterfüllt aufzuwachen. In der Gruppe erlebte er den ganzen Traum von neuem (einschließlich seiner Angstgefühle, wie er später kommentierte), bis sein Wagen von der obersten Parkebene aus abhob. Dieses Mal jedoch blieb er in seinem Traum und ließ zu, daß dieser weiterging. Sein Auto flog weit über die Häuser und landete sanft auf einer Schnellstraße am anderen Ende der Stadt. Als er dort weiterfuhr, konnte der Träumer das Nummernschild sehen, auf dem stand: "Das Leben geht weiter." Diese Traum-Veränderung bewirkte eine Verbesserung seiner Beziehung zur Mutter und eine Verminderung seiner Angst vor dem Tode.

 

Das Traumgeschehen selbst zu verändern, ist ein direktes, schöpferisches Eingreifen, das oft eine Stärkung des Selbstvertrauens und der Selbstachtung nach sich zieht. Wenn diese Aspekte schon von Hause aus recht schwach entwickelt sind, ist der Traumveränderungsprozeß mit verschiedenen Teilen eines Traumes wohl über einen längeren Zeitraum hinweg zu wiederholen.

 

Eine Frau, der diese Methode sehr viel Hilfe brachte, arbeitete etwa sechs Monate lang an einem einzigen Traum; in der Regel ist jedoch ein einmaliger Eingriff völlig ausreichend. Um Ihnen an einem Beispiel zu demonstrieren, wie das schöpferische Eingreifen auch zu einer spontanen Veränderung führen kann, möchte ich Ihnen nun von meinem Hubschrauber-Traum berichten.

 

Ich träumte, Passagier in einem Helikopter zu sein - eine für mich schon sehr ungewöhnliche Sache. Der Hubschrauber hob ab, kam aber nicht sehr weit empor, weil Hochspannungsleitungen im Wege waren. (Für dieses Symbol brauche ich keine Deutung, danke schön.) Der Rest des Traumes bestand in einem enttäuschend hüpfenden Flug, bis ich aufwachte. - Gleich nach dem Erwachen ging ich an den Anfang meines Traumerlebnisses zurück. Ich stoppte den Piloten, bevor der Hubschrauber ab-hob, ging auf die andere Seite hinüber und setzte mich selbst in den Pilotensitz. Ich übernahm den Steuerknüppel, brachte den Helikopter in die Luft, fand eine Lücke zwischen zwei Überlandleitungen und stieg geradewegs nach oben. Ich fühlte mich prächtig. Ohne dies bewußt beabsichtigt zu haben, befand ich mich nun auf einem Flug über die Vereinigten Staaten; von oben sah ich die Grenzen zwischen allen Bundesstaaten säuberlich eingezeichnet. Bald darauf war der Himmel zu meinem Entzü-cken und Erstaunen plötzlich voller Hubschrauber, die von allen anderen Schamanen geflogen wurden, die ich ausgebildet hatte; sie begannen, überall übers Land Exemplare meines Büchleins The Aloha Spirit abzuwerfen. - Im Traum des äußeren Lebens nahm bald darauf die Zahl der Menschen, die ich erreichte, rapide zu.

 

Da ich lehre, wie man Träume verändern kann, wird jetzt fast unvermeidlich jemand Einwände und Sorge äußern, daß hier Träume manipuliert würden, noch bevor man wisse, was sie bedeuten oder welches ihre Botschaft oder "Lektion" sind. Zuweilen höre ich auch von der Befürchtung, solche Veränderung sei gleichbedeutend mit einer Unterdrückung dessen, was der Traum vermitteln sollte. All denen unter Ihnen, die diese Befürchtungen teilen, möchte ich folgendes sagen: Die Innenwelt ist nicht so sehr verschieden von der Außenwelt. Wenn Sie in der Außenwelt den Arm brechen, bleiben Sie auch nicht sitzen und zerbrechen sich noch dazu den Kopf über die tiefere Bedeutung dieses Ereignisses; sie lassen Ihren Arm auch nicht gebrochen, um sicher zu gehen, die mit der Fraktur verbundene Lektion nie wieder zu vergessen. Nein, sie lassen Ihren Arm möglichst rasch in Ordnung bringen.

Die erste Botschaft ist doch völlig klar: "He, dein Arm ist gebrochen!" Und die zweite Botschaft, vermittelt durch Schmerz und Behinderung, ist genauso klar: "Unternimm sofort etwas!" Natürlich können Sie auch nach anderen Bedeutungen forschen oder untersuchen, welche Denkmuster Ihnen zu Ihrem Armbruch verholfen haben, wenn Ihnen dies wichtig erscheint - möglicherweise ist es ja schon das dritte Mal im Laufe eines Jahres, daß Sie einen Arm gebrochen haben! - aber die richtige Zeit, um

was zu tun, kommt erst, nachdem Sie die zur Heilung notwendigen Schritte unternommen haben. Das gleiche gilt für innere Träume von Angst und Wut, Schmerz und Verletzung: Vergessen Sie die Erste Hilfe nicht. Was das Verdrängen angeht, so empfehle ich immer, den Traum erst ganz bewußt so anzuerkennen, wie er ist, bevor Sie ihn verändern. Dann können Sie aus Liebe heraus heilen mit voller, bewußter sensorischer Beteiligung. Wenn Sie versuchen, rasch alles zu ändern, was Ihnen nicht gefällt, ohne ihm wirklich Beachtung zu schenken, dann handeln Sie vermutlich aus Angst, und die Ergebnisse würden nicht so gut sein.

(Der Stadtschamane, S. 126 ff)

 

 

Sie wollen mehr über Huna wissen? Hier ein paar Tips:

 

Lesen Sie einmal, besser mehrmals:

Serge Kahili King: Der Stadtschamane, Verlag Alf Lüchow, Freiburg

Oder

Serge Kahili King: „Schamanische Kräfte und Sinne ...“, Verlag Alf Lüchow (2008)

Oder

Serge Kahili King: Begegnung mit dem verborgenen Ich, Aurum Verlag, Braunschweig  

Oder

 

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